Sonntag, 6. März 2011

Madrid

Ende Februar sind wir relativ überraschend nach Madrid gefahren, nachdem eine Freundin von Melanie dort Praktikum macht und uns eingeladen hat. Los ging's am Flughafen Graz, wo unser Flugzeug mit einer Stunde Verspätung Richtung Frankfurt startete. Dort hätten wir eigentlich eineinhalb Stunden zum Umsteigen haben sollen - waren aber nur noch 27 Minuten übrig nach der Landung. Nach ca. 10 Minuten Busfahrt über den Flughafen sind wir dann Richtung Gate B11, mit Abflugrichtung Madrid gesprintet. War ganz schön weit auf dem großen Flughafen, aber wir haben unseren Flieger gerade noch so erwischt. Unser Koffer jedoch nicht, der ist in Frankfurt geblieben. Beim Flughafen Barajas von Madrid warteten wir nämlich vergeblich. Machte aber nix - war eh nur das Badezimmer- zeug von uns drin, weil der Koffer eigentlich für die Romina bestimmt war, die mit uns ein paar Sachen von sich nach Graz schicken wollte.

Am Abend sind wir noch essen gegangen. Die Lokale sind dort ein bisschen gewöhnungs- bedürftig. Mir kommen die Kellner hier etwas zuvorkommender vor als in Spanien. Außerdem wird dort Dreck einfach auf den Boden geworfen. Soll wohl ganz normal sein. Mein Steak war dann auch sehr blutig bzw. roh innen. Hab's dann noch ein bisschen mehr durchbraten lassen, was marginale Besserung nach sich zog. War zwar immer noch sehr, sehr blutig, hat aber tatsächlich sehr gut geschmeckt.

Am Samstag haben wir dann eine Stadttour von der Romina bekommen. Das Wetter war herrlich und wir haben alle Sehenswürdigkeiten gesehen, die im Zentrum der Stadt alle relativ dicht beisammen liegen und damit bequem zu Fuß erreichbar waren. Auf den Fotos sind oben die Kathedrale Almudena zu sehen und links der Königspalast. Ansonsten gab es viele schöne Plätze sowie ein imposantes Gebäude, das als Postamt diente (auf dem nächsten Foto). Am Nachmittag waren wir noch beim Templo de Debod, einem Geschenk der Ägypter an Spanien, wo es einen herrlichen Park und eine tolle Aussicht über die Stadt gab. Dort haben wir uns dann auf die Wiese (die Wiesen sind in Spanien selbst im Februar saftig grün) gesetzt und uns in der Sonne gebadet.

Mit dem Wetter hatten wir beinahe schon unverschämtes Glück, denn sowohl am Samstag als auch am Sonntag und zu teilen am Montagvormittag vorm Rückflug hatten wir ziemlich sommerliches Wetter - den ganzen Tag Sonne und bis zu 20° warm. Jacken waren da zum Teil schon überflüssig. Das waren aber die einzigen schönen Tage dort in den letzten Wochen. Perfektes Timing eben.


Am Samstagabend gab es dann ein besonderes Highlight. Wir sind ins Éstadio Vicente Calderon zum Spiel Atlético Madrid - Sevilla C.F. gegangen. Die Tickets waren zwar ziemlich teuer (50 Euro in der zweitgünstigsten Kategorie), waren aber jeden Cent wert. Denn beide Mannschaften spielten auf höchstem technischen Niveau, das Spiel wogte hin und her und war schon wieder vorbei, als man noch lange nicht genug hatte. Endergebnis war 2:2. Aber neben den vier schönen Toren waren auch noch ein Lattenkracher kurz vor Schluss von Sevilla und ein Fast-Hacken-Tor von Atlético drin. War also alles dabei, was man sich von einem guten Fußballspiel wünscht.


Nachdem wir am Samstag alles Wichtige von Madrid gesehen hatten, haben wir am Sonntag einen Ausflug nach Toledo unternommen. Bis zum 16. Jahrhundert war dies die Hauptstadt Spaniens, erst 1561 wurde die Königsresidenz nach Madrid verlegt. Heute ist Toledo eine kleine Stadt (rund 80.000 Einwohner) mit einer wunderschönen Altstadt. Diese liegt auf einem Hügel und ist vom Fluß Tajo und den Überresten einer Stadtmauer umgeben. Den Tag haben wir dann damit verbracht die Altstadt anzusehen und am Tajo entlang zu spazieren. Auffällig waren die vielen Souvenirläden mit tollen Waffenreplikaten, die sich wohl dadurch erklären, dass Toledo früher als Hochburg der Waffenschmiede galt. Auch in Toledo war das Essen nur so halb gut (das nach dem Fußballspiel am Vorabend lasse ich lieber gleich unerwähnt). 8,90 Euro sind schon viel, wenn man eine Tiefkühlpizza serviert bekommt. Abends ging es dann wieder mit dem Zug zurück. Interessant ist, dass man in Spanien seinen Taschen röntgen lassen muss, wenn man Zug fährt. Wie auf Flughäfen. Dass man selber allerdings überhaupt nicht durchsucht wird und auch durch kein Piepdings laufen muss, lässt das Ganze eigentlich zur reinen Alibiaktion und purer Geldverschwendung verkommen.



Am Montag sind wir am Vormittag dann nach zum Éstadio Santiago Bernabeu gefahren. Dem Stadion von Real Madrid. Allerdings haben wir es nur von außen angeschaut, nachdem wir 16 Euro für eine ungeführte Besichtigung etwas übertrieben fanden. Nachmittags sind wir dann über München zurück nach Graz geflogen, womit natürlich auch das gute Wetter in Madrid ein Ende fand.

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