Montag, 6. Juni 2011

Budapest

Letzte Woche waren wir für drei Tage in Budapest. Da wollte ich eigentlich schon hin, seit ich nach Österreich gezogen bin, da Ungarn ja gleich das Nachbarland ist und Budapest daher nicht so weit weg ist. Jetzt war's also soweit.
Nach sechsstündiger Zugfahrt durch unspekakuläre Landschaft sind wir am Ostbahnhof ausgestiegen und haben erstmal einen schlechten Eindruck bekommen. Die Bahnhof selber und die Häuser in der angrenzenden Straße hätten dringend mal eine Restaurierung nötig. Auf den Weg zum Hotel sind wir daher in eine Nebengasse eingebogen und fanden dort die Kirche auf dem linken Bild. Der Eindruch war schon besser. Sehr hübsches Gebäude in toll angelegtem Park.

Als wir das Hotel erreichten, steigerte sich die Begeisterung drastisch. Hatten nicht viel für die beiden Übernachtungen gezahlt - in Österreich findet man nur schwer eine günstigere Unterkunft. Das Hotel hatte vier Sterne, war sehr edel ausstaffiert, unser Zimmer war superstylisch und bequem eingerichtet und auf dem Dach gab es eine Sonnenterasse samt Pool und Whirlpool zur freien Benutzung.

Frisch gestärkt mit guter Laune haben wir uns gleich auf den Weg gemacht, den Pester Stadtteil östlich der Donau zu erkunden. Zuerst ging's zum Mexikaner essen. Schöne Atmosphäre, gutes Essen, kleine Preise und kleine Portionen, günstige Getränke. Weiter ging's Richtung Donau. Highlights unterwegs waren die Andrassy ut - die Vorzeigeflaniermeile in Budapest - und die St. Stephans Basilika. Dort waren wir auch oben und hatten eine prächtige Aussicht über die Stadt, die im Zentrum auch gar nicht mehr heruntergekommen wirkte. Erstaunlich war, dass bei bestem Wetter im Mai die Stadt bei weitem nicht überfüllt war. Nirgends anstehen, in jedem Lokal noch was frei, viel Platz zum Atmen. Dabei musste man leider oft aufpassen, dass man nicht versehentlich einen der riesigen Fliegenschwärme, von denen die Stadt voll war, einatmete. An der Donau angekommen, bewunderten wir erstmal die Kettenbrücke, die berühmteste der neun Brücken. An der Donau sind wir in der Abendsonne entlang geschlendert und sind am Parlamentsgebäude vorbei gekommen - für mich das Schönste Bauwerk in Budapest und sicher auch eines der schönsten Europas.


Am nächsten Morgen haben wir uns erstmal ausführlich am Buffet bedient, um danach in den Pools auf dem Dach zu entspannen und uns in der Sonne zu aalen. Danach sind wir los, um die Budaer Stadthälfte zu erkunden. Diese ist deutlich grüner als Pest, hat schöne Parks und einen Berg, den wir zum Anfang erklommen haben. Dort oben gab's die Freiheitsstatue und eine Zitadelle mitsamt Bunker aus dem 2. Weltkrieg anzuschauen. Als wir wieder unten waren, war als nächstes der frühere Königspalast dran, der heutzutage eine Bibliothek beherbergt. Die Leute dort haben einen schönen Arbeitsplatz.
Zwischendurch waren wir immer mal was essen oder trinken - die Verpflegung vor Ort war deutlich besser als noch vor ein paar Monaten in Madrid.
Nachmittags haben wir uns dann auf der Margareteninsel inmitten der Donau ausgeruht. Wir haben alles zu Fuß unternommen und dementsprechend fertig. Die Margareteninsel ist die eine der grünen Oasen von Budapest, wo die Leute ins Grüne flüchten können. Danach haben wir uns nur noch ins Hotel gerettet.

Am nächsten Morgen haben wir es uns wieder erstmal beim Buffet und im Pool gutgehen lassen - das Angebot wollte ja genutzt werden. Danach haben wir uns mit unserem Gepäck aufgemacht, haben noch einen berühmten Markt erkundet und haben uns dann natürlich wieder zu Fuß bis zum Heldenplatz gequält - es war heiß, weit und wir hatten schwere Rucksäcke auf dem Rücken.

Als wir uns hinterm Heldenplatz in einem Park erholen wollten, zog langsam ein Gewitter herauf und wir mussten auch schon bald los zum Bahnhof. Da wir nun nicht mehr laufen wollten und noch weniger nass werden wollten, haben wir beschlossen mit der Metro zu fahren. War eh voll billig. Außerdem hat Budapest die älteste U-Bahn auf dem europäischen Festland. Nur Londons Underground ist älter. Muss man ja auch angucken. Mit der ersten von drei Linien sind wir westlich zurück in die Innenstadt, mit der zweiten wieder östlich raus zum Bahnhof einige hundert Meter vom Heldenplatz entfernt. Der direkte Weg ist halt nicht immer der einfachste.

Zum Abschluss haben wir dann nach schneller Kampfabstimmung zwischen Burger King und McDonalds gegenüber bei Burger King gefuttert und sind dann in den Zug nach Graz gehüpft.

Sonntag, 6. März 2011

Madrid

Ende Februar sind wir relativ überraschend nach Madrid gefahren, nachdem eine Freundin von Melanie dort Praktikum macht und uns eingeladen hat. Los ging's am Flughafen Graz, wo unser Flugzeug mit einer Stunde Verspätung Richtung Frankfurt startete. Dort hätten wir eigentlich eineinhalb Stunden zum Umsteigen haben sollen - waren aber nur noch 27 Minuten übrig nach der Landung. Nach ca. 10 Minuten Busfahrt über den Flughafen sind wir dann Richtung Gate B11, mit Abflugrichtung Madrid gesprintet. War ganz schön weit auf dem großen Flughafen, aber wir haben unseren Flieger gerade noch so erwischt. Unser Koffer jedoch nicht, der ist in Frankfurt geblieben. Beim Flughafen Barajas von Madrid warteten wir nämlich vergeblich. Machte aber nix - war eh nur das Badezimmer- zeug von uns drin, weil der Koffer eigentlich für die Romina bestimmt war, die mit uns ein paar Sachen von sich nach Graz schicken wollte.

Am Abend sind wir noch essen gegangen. Die Lokale sind dort ein bisschen gewöhnungs- bedürftig. Mir kommen die Kellner hier etwas zuvorkommender vor als in Spanien. Außerdem wird dort Dreck einfach auf den Boden geworfen. Soll wohl ganz normal sein. Mein Steak war dann auch sehr blutig bzw. roh innen. Hab's dann noch ein bisschen mehr durchbraten lassen, was marginale Besserung nach sich zog. War zwar immer noch sehr, sehr blutig, hat aber tatsächlich sehr gut geschmeckt.

Am Samstag haben wir dann eine Stadttour von der Romina bekommen. Das Wetter war herrlich und wir haben alle Sehenswürdigkeiten gesehen, die im Zentrum der Stadt alle relativ dicht beisammen liegen und damit bequem zu Fuß erreichbar waren. Auf den Fotos sind oben die Kathedrale Almudena zu sehen und links der Königspalast. Ansonsten gab es viele schöne Plätze sowie ein imposantes Gebäude, das als Postamt diente (auf dem nächsten Foto). Am Nachmittag waren wir noch beim Templo de Debod, einem Geschenk der Ägypter an Spanien, wo es einen herrlichen Park und eine tolle Aussicht über die Stadt gab. Dort haben wir uns dann auf die Wiese (die Wiesen sind in Spanien selbst im Februar saftig grün) gesetzt und uns in der Sonne gebadet.

Mit dem Wetter hatten wir beinahe schon unverschämtes Glück, denn sowohl am Samstag als auch am Sonntag und zu teilen am Montagvormittag vorm Rückflug hatten wir ziemlich sommerliches Wetter - den ganzen Tag Sonne und bis zu 20° warm. Jacken waren da zum Teil schon überflüssig. Das waren aber die einzigen schönen Tage dort in den letzten Wochen. Perfektes Timing eben.


Am Samstagabend gab es dann ein besonderes Highlight. Wir sind ins Éstadio Vicente Calderon zum Spiel Atlético Madrid - Sevilla C.F. gegangen. Die Tickets waren zwar ziemlich teuer (50 Euro in der zweitgünstigsten Kategorie), waren aber jeden Cent wert. Denn beide Mannschaften spielten auf höchstem technischen Niveau, das Spiel wogte hin und her und war schon wieder vorbei, als man noch lange nicht genug hatte. Endergebnis war 2:2. Aber neben den vier schönen Toren waren auch noch ein Lattenkracher kurz vor Schluss von Sevilla und ein Fast-Hacken-Tor von Atlético drin. War also alles dabei, was man sich von einem guten Fußballspiel wünscht.


Nachdem wir am Samstag alles Wichtige von Madrid gesehen hatten, haben wir am Sonntag einen Ausflug nach Toledo unternommen. Bis zum 16. Jahrhundert war dies die Hauptstadt Spaniens, erst 1561 wurde die Königsresidenz nach Madrid verlegt. Heute ist Toledo eine kleine Stadt (rund 80.000 Einwohner) mit einer wunderschönen Altstadt. Diese liegt auf einem Hügel und ist vom Fluß Tajo und den Überresten einer Stadtmauer umgeben. Den Tag haben wir dann damit verbracht die Altstadt anzusehen und am Tajo entlang zu spazieren. Auffällig waren die vielen Souvenirläden mit tollen Waffenreplikaten, die sich wohl dadurch erklären, dass Toledo früher als Hochburg der Waffenschmiede galt. Auch in Toledo war das Essen nur so halb gut (das nach dem Fußballspiel am Vorabend lasse ich lieber gleich unerwähnt). 8,90 Euro sind schon viel, wenn man eine Tiefkühlpizza serviert bekommt. Abends ging es dann wieder mit dem Zug zurück. Interessant ist, dass man in Spanien seinen Taschen röntgen lassen muss, wenn man Zug fährt. Wie auf Flughäfen. Dass man selber allerdings überhaupt nicht durchsucht wird und auch durch kein Piepdings laufen muss, lässt das Ganze eigentlich zur reinen Alibiaktion und purer Geldverschwendung verkommen.



Am Montag sind wir am Vormittag dann nach zum Éstadio Santiago Bernabeu gefahren. Dem Stadion von Real Madrid. Allerdings haben wir es nur von außen angeschaut, nachdem wir 16 Euro für eine ungeführte Besichtigung etwas übertrieben fanden. Nachmittags sind wir dann über München zurück nach Graz geflogen, womit natürlich auch das gute Wetter in Madrid ein Ende fand.

Dienstag, 11. Januar 2011

4. Advent in Wien

Heute mal ein Flashback, nachdem ich bislang nicht dazu gekommen bin einen neuen Eintrag hier zu machen.
Das 4. Adventwochenende haben wir nämlich in Wien verbracht. Anlass war der grandiose Besuch vom Musical "Tanz der Vampire" und drumherum wurde ein schön gestaltetes Wochenende im weihnachtlichen Wien gelegt. Angereist sind wir am Samstagvormittag und haben erstmal im Hotel eingecheckt. Ich dachte mir zu so einem Event kann man sich mal was leisten und so haben wir im edlen Hotel "Römischer Kaiser" direkt in der Altstadt genächtigt - keine 500m vom Stephansdom entfernt und das Ronacher, wo Tanz der Vampire gespielt wird, war auch gleich um die Ecke.
Den Nachmittag und frühen Abend haben wir dann damit verbracht das hübsch geschmückte Wien zu besichtigen. Bei ordentlich Schnee und schöner Beleuchtung boten die Altstadt und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten wundervolle Impressionen. Vom Stephansdom ging es über die Hofburg (2. Bild), das Natur- und Kunsthistorische Museum (die beiden gleichen einander wie ein Ei dem anderen und stehen sich direkt gegenüber), das Parlament und das Hofburgtheater zum Christkindlmarkt direkt vor dem Rathaus. Dieses ist auf dem ersten Bild zu sehen.

Auf dem Christkindlmarkt (besser daneben) machte sich erstmal Ernüchterung breit. Es war dermaßen überfüllt, dass man echt keine Lust hatte drüber zu latschen. Kennt man ja eigentlich aus Berlin. Daher haben wir erstmal einen Bogen darum gemacht und haben weiter die nächtliche Stadt genossen. Abends sind wir um die Ecke vom Hotel noch zu einem Italiener essen gegangen. Eine ausgezeichnete Wahl. Das Essen und das Ambiente waren genauso gut wie die Lage. Die Preise waren aber ganz normal, wie man sie auch aus Graz kennt.

Am nächsten Tag haben wir fast alles und noch mehr nochmal bei Tag abgeklappert. Da hatten wir genauso viel Glück mit dem Wetter, wie am Tag zuvor. Es war blauer Himmel und die Sonne hat geschienen. Nachteil war, dass sich dadurch wahnsinnig viele Fotomotive ergeben haben, an denen ich nicht vorbeilaufen konnte. Es war aber derartig kalt, dass ich nach spätestens drei Fotos meinen Fotoapparat wegstecken musst und meine Finger zurück in die Handschuhe stecken musste, um sie vor dem Erfrieren zu retten. Aber es hat sich gelohnt, weil ich so sehr viele schöne Fotos bekommen habe, die ich leider gar nicht alle hier veröffentlichen kann. Besonders schöne Fotos habe ich unter anderem im Stephansdom bekommen - dort traten Sonnenstrahlen durch die Fenster und schimmerten im Weihrauch.

Zwischendurch habe ich mir einen leckeren Zitronenkuchen und eine heiße Schokolade gegönnt, wobei man da echt nicht auf die Preise achten darf, weil einem sonst der Appetit vergehen würde.
Als der Abend gekommen war, haben wir uns dann zum Ronacher aufgemacht. Das Musical war absolut großartig. Tolle Kostüme, tolles Bühnenbild, tolle Musik und vor allem natürlich Vampire! :)
Am nächsten Vormittag hieß es dann Abschied nehmen. Wir hätten es noch länger im Hotel und in der Stadt ausgehalten und werden zurück kommen müssen, um auch mal das ein oder andere Museum und die Donauinsel zu begutachten oder den Turm vom Stephansdom zu erklimmen. Aber die Abreise wurde uns erleichtert, weil uns am Abend in Graz ja gleich das nächste Highlight erwartete: meine Lieblingssängerin Tarja Turunen gab sich im Orpheum die Ehre und da musste ich natürlich dabei sein. Ihr Auftritt war weltklasse. Bin unheimlich froh, dass ich sie nun mal live erleben konnte.

Nachdem das letzte Jahr also mit Pauken und Trompeten zu Ende gegangen ist, bleibt natürlich abzuwarten, was 2011 so bringt. Gut angefangen hat es schon mal. Mit "Hexenjagd" im Schauspielhaus und "Schwanensee" in der Grazer Oper sind die ersten zwei Hightlights diesen Jahres schon wieder vorbei. Mal schauen, was als nächstes kommt.