Dienstag, 21. September 2010

Bärenschützklamm & Teichalm

Das Wetter lässt in diesem September großteils sehr zu wünschen übrig. Teilweise sind nichts als Wolken am Himmel zu sehen und teilweise sanken die Temperaturen auf ein bedenkliches Niveau. Umso löblicher war daher das vorletzte Wochenende, das mit perfektem Wetter am Samstag in die Natur lockte.
Also fuhren wir in aller Frühe los und besuchten die Bärenschützklamm, die ich schon seit ich hierher gezogen war, besichtigen wollte, und die Teichalm, die ich letztes Jahr schon im Urlaub meines Vaters kennen lernte. Richtig los ging es beim Bahnhof in Mixnitz, ein zumindest morgens (aber wahrscheinlich auch tagsüber) verschlafenes kleines Nest, das mit dem Zug etwa eine halbe Stunde nördlich von Graz entfernt liegt. Von dort ging es erstmal eine Weile den Berg hinauf, bis wir den Eingang zur Bärenschützklamm, laut Prospekt Österreichs schönste begehbare Klamm, erreichten.

Hier ging es dann über in den Fels gebaute Stege, die teils steil aufwärts führten, durch die engen Felsen, während Wasserfälle um uns herum tosten. Es war ein unglaublich toller Anblick und hat riesig Spaß gemacht. Der Anstieg dauerte eine ganze Weile an, wahrscheinlich war man bis zum Ausstieg aus der Klamm eine gute Stunde unterwegs. Oben angekommen haben wir dann erstmal verschnauft und ich habe die Buchteln, die ich vorher beim Bauernmarkt bei mir um die Ecke besorgt hatte, herausgeholt und damit unverhofft neidische Blicke anderer Wanderer auf uns gezogen. Buchteln sind übrigens ein meist mit Marillenmarmelade gefülltes, luftiges Gebäck. Marille ist übrigens Aprikose, falls wer das noch nicht weiß.

Von dort ging es dann ungefähr eineinhalb Stunden weiter bis zur Teichalm. Hier kommt dann richtiges Almfeeling auf. Man ist oben in einer kleinen Senke mit einem Teich drin, während sich zu allen Seiten die langgezogenen Hügel voll saftigem Gras erstrecken und zu teils noch recht hoch heraufragenden Bergen mausern. Geht man über die umliegenden Almen trifft man überall auf Kühe, die friedlich vor sich hin grasen. Eine riesige hölzerne (trojanische) Kuh gibt es auch zu bestaunen.

Hier haben wir erstmal in der Latschenhütte (heißt so) ordentlich zu Mittag gegessen, im Verlaufe des Nachmittags sind wir nochmals in ein anderes Gasthaus zu Kaffee und Kuchen eingekehrt. Danach war es schon recht spät - zu spät um hinunter zu wandern, zumal jetzt doch einige Wolken heraufzogen und mit Regen drohten. Zum Glück fuhr ein achtsitziger "Bus" (war eigentlich ein Auto) nach Weiz, in dem wir gerade noch so Platz gefunden haben. Von dort aus war es dann auch tatsächlich unkompliziert nach Graz zurückzufahren (es fuhr nämlich noch ein richtiger Bus) - und dank des Freizeittickets der ÖBB für nur 11 Euro am ganzen Tag. :)